"Auf keinen Fall wollen wir den Seniorinnen und Senioren ähnliche Beschränkungen wie im vergangenen Herbst und Winter zumuten müssen.“
Gemeinsam mit Veltens Bürgermeisterin Ines Hübner besuchte der Oberhaveler Landrat Ludger Weskamp das Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth und sprach mit der Leitung, den Bewohner*innen und Mitarbeitenden.
"Sechs Prozent aller Oberhaveler sind heute schon pflegebedürftig, Tendenz steigend. Einrichtungen wie das Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth werden in den kommenden Jahren noch wichtiger, nicht nur für die Pflegebedürftigen selbst, sondern auch für ihre Angehörigen, die ebenso nicht alleine gelassen werden dürfen wie das Pflegepersonal in den Einrichtungen vor Ort", sagte Ludger Weskamp im Gespräch.
Insbesondere die Einschränkungen durch die Coronapandemie waren und sind für die Heimbewohner und das Pflegepersonal in den vergangenen Monaten eine große Herausforderung gewesen. Die kommissarische Zentrumsleiterin Leonie Schmale fasst die vergangene Zeit nochmals zusammen: "Die Coronapandemie hat unseren Mitarbeitenden und unseren Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen viel abverlangt. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner mussten mit sehr starken Einschränkungen in der Selbstbestimmung und sozialen Teilhabe umgehen, bis hin zu starken Besuchsbeschränkungen und teilweise sogar Besuchsverboten für Angehörige und Bekannte. Wir haben immer kreative und individuelle Lösungen gesucht, dennoch kann niemand die Umarmung eines Ehepartners, einer Tochter oder des Enkelkindes ersetzen. Unsere große Bitte ist es, dass zum einen die Möglichkeiten der Schnelltestungen am Wochenende erweitert werden, damit auch dann Besuche unter den aktuellen Bedingungen möglich sind. Zum anderen wünschen wir uns ein frühzeitiges Management zur Erhaltung der Immunisierung und zum Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus oder den Mutanten. Auf keinen Fall wollen wir den Seniorinnen und Senioren ähnliche Beschränkungen wie im vergangenen Herbst und Winter zumuten müssen", betont die Zentrumsleiterin.
Sowohl Landrat Weskamp als auch die Veltener Bürgermeisterin Hübner sichern diesbezüglich eine schnelle Prüfung der Möglichkeiten zu.
Auch der Fachkräftemangel im Pflegebereich bereitet dem Heim immer größere Sorgen und war Thema im Dialog mit dem Landrat und der Bürgermeisterin. "Der allgemeine Personal- und Fachkräftemangel in der Pflege ist auch für uns deutlich spürbar", bestätigt Leonie Schmale. Deshalb setzt das Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth stark auf die eigene Ausbildung von Pflegefachkräften sowie die Berufsorientierung, den Berufseinstieg und die Weiterentwicklung für Pflegehilfskräfte. "Bei der Caritas Altenhilfe kennen wir die Herausforderungen, die in der Umsetzung der neuen generalistischen Pflegeausbildung liegen. Hier im Landkreis sind wir offen für einen Dialog und einen Verbund zur Verbesserung der Ausbildungsstrukturen", betont Leonie Schmale.
Auszubildende können sich dabei auf den Pflegeschulverbund der Caritas verlassen und zum Besuch der Pflegeschule St. Hildegard Akademie nach Berlin-Pankow reinfahren. Zum 01.10.2021 werden drei neue Kurse die generalistische Pflegeausbildung starten.
Ebenso sind Kooperationen mit den Pflegeschulen im Landkreis in der Anbahnung, dazu gehört auch die AGUS Akademie in Oranienburg.
Das Seniorenzentrum umfasst die vollstationäre Pflege, Tagespflege und Kurzzeitpflege sowie ein Seniorenwohnhaus mit unterstützendem Service für die Bewohnerinnen und Bewohner. Gegenwärtig leben 137 Senioren im Bereich vollstationäre Pflege und Kurzzeitpflege , zusätzlich gibt es 14 Plätze in der Tagespflege sowie 68 Wohneinheiten mit einem Service für die Seniorinnen und Senioren. Sie alle werden von rund 100 Mitarbeitenden in der Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft betreut.