Pflegeheim und soziale Projekte für Benachteiligte schaffen
Berlin, den 29.07.2019 - Anlässlich der Berichte im "Tagesspiegel" am 27.07.2019, welche die Schließung des Pflegeheimes St. Josefsheim im Prenzlauer Berg in der Pappelallee 60 mit der "Abschiebung von alten Menschen" und der Beteiligung an der "Gentrifizierung" in Verbindung bringen, möchten wir Stellung nehmen. Das Pflegeheim muss aus Brandschutzgründen geschlossen werden. Projektideen für das Gelände sind ein neues Pflegeheim, Angebote für Senioren und weitere soziale Projekte. Für die Neugestaltung soll ein Beirat aus Kirchengemeinde, Ordensschwestern, Bezirk und weiteren Akteuren gebildet werden, der die künftigen Planungen begleiten wird. Seit Anfang Juli führt die Caritas Altenhilfe hierzu bereits Gespräche.
"Wir bedauern zutiefst, dass die Menschen umziehen müssen. Das ist für alle Betroffenen schlimm. Das Haus in der Pappelallee stand immer im Dienst der Bedürftigen, aus dem Geist der Gründerinnen. So wird es auch bleiben. Alle weiteren Nutzungen sind diesem Geist und der Gemeinnützigkeit verpflichtet", versichert Bärbel Arwe, Geschäftsführerin der Caritas Altenhilfe. "Wir bedauern, dass wir unser Vorgehen und unsere Entscheidungen nicht allen ausreichend nachvollziehbar und verständlich machen konnten. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Das werden wir jetzt besser machen und alle einbeziehen", so Bärbel Arwe. Im Moment leben noch 22 Bewohnerinnen und Bewohner im derzeitigen St. Josefsheim.
Das Pflegeheim muss insbesondere aus Brandschutzgründen geschlossen werden. "Verantwortlich für den Brandschutz und die Risikobewertung ist laut Gesetz der Betreiber" so Arwe. Durch einen Wasserschaden zeigten sich bei einer Öffnung der Decken im teilweise denkmalgeschützten Gebäude, das die Caritas Altenhilfe 2010 übernommen hatte, massive Brandschutzmängel. Im Verlauf der anschließenden Überprüfungen wurde das Gebäude an zahlreichen vom Fachplaner festgelegten Stellen geöffnet. Mit entsprechenden Sachverständigen und Fachfirmen wurden alle Möglichkeiten ausgelotet, eine umfassende bauliche Sanierung des Hauses im Bestand zu realisieren. Dies war nicht möglich.
Es wurde geprüft, ob ein zeitnaher Neubau eines Pflegeheims auf dem Gelände realisierbar ist. Von der Planung bis zur Eröffnung würde dies aber mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Aufgrund der Brandschutzsituation ist eine Weiterführung aus Sicht des Betreibers nicht verantwortbar. Zurzeit sind Brandschutzwachen nachts und an den Wochenenden im Einsatz. Den Angehörigen wurde Einsicht in die Unterlagen, die der Entscheidung zugrunde liegen und die Möglichkeit eines Austausches mit dem Brandschutzsachverständigen angeboten.
Arwe hebt hervor: "Unser Hauptaugenmerk liegt jetzt darin, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner einen angemessenen Platz finden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut in unsere anderen Einrichtungen wechseln können. Der Blick richtet sich danach in die Zukunft: "Wir wollen auf dem Gelände in der Pappelallee ein neues Pflegeheim bauen für die Menschen im Prenzlauer Berg. Im teilweise denkmalgeschützten St. Josefsheim sind zudem soziale und innovative generationsübergreifende Wohnformen für Senioren sowie für alleinstehende Männer und Frauen denkbar. Mit dem Beirat wollen wir dann das Gelände für die Menschen im Prenzlauer Berg entwickeln - als kirchlicher und sozialer Ort für alle Generationen und für Menschen mit wenig Geld. Das Gründungshaus sowie die Kirche im Innenhof sollen in jedem Fall erhalten bleiben", führt die Geschäftsführerin der Caritas Altenhilfe weiter aus. Das genaue Vorgehen dazu wird die Caritas Altenhilfe mit dem Bezirk und allen anderen Akteuren abstimmen. Wenn erste Planungen vorliegen, werden diese der Öffentlichkeit und der Presse vorgestellt. Der jeweils aktuelle Stand wird auf dieser Webseite nachvollziehbar dargestellt.
Weitere Informationen: Claudia Appelt - Telefon: 0151 18246445 - c.appelt@caritas-altenhilfe.de