Ein Amt in Ehren
Freiwilligenarbeit bedeutet, sich ehrenamtlich und für einen guten Zweck zu engagieren. Menschen, die sich dazu entscheiden freiwillig dem Wohl anderer zu dienen, zu helfen und zu unterstützen, tun dies aus Nächstenliebe. Die freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Caritas leisten mit Ihrem Engagement einen wertvollen und unverzichtbaren Beitrag für ein menschliches Miteinander. Darunter finden wir auch Menschen, die sich in einem ganz besonderen Maß einbringen. Menschen aller Altersgruppen und Staatsangehörigkeiten. Menschen, die ihre Zeit verschenken, um anderen zu helfen. Menschen, die Gutes erfahren haben und es teilen möchten. Menschen, die einen Sinn gefunden haben. Menschen, die für andere ein Vorbild sind.
Die Wertschätzung, die sie dafür erhalten, nämlich der Dank und die strahlenden Gesichter, die ihnen dabei begegnen, sind ihnen oft Lohn genug. Um zu verdeutlichen, dass man sie sieht, dass "wir euch” sehen, erhalten auserwählte freiwillig Engagierte in einem feierlichen Rahmen eine Ehrenurkunde und das Ehrenzeichen des deutschen Caritasverbandes in Silber oder Gold.
Diese Ehrung fand nach längerer Corona Zwangspause am 29. April 2022 im Tagungszentrum "Hotel Aquino” wieder statt.
Zehn ehrenamtlich Mitarbeitende der Caritas-Familie, vom Freiwilligenzentrum, über den Jugendmigrationsdienst bis zur Wärmestube, wurden persönlich durch die Caritasdirektorin Ulrike Kostka ausgezeichnet.
Durch die Laudationen wurde einmal mehr deutlich, dass es fast keinen Bereich karitativer Arbeit gibt, bei dem nicht die Mitarbeit von Ehrenamtlichen wichtig ist. Nur durch ihr Mitwirken kann das vielfältige Angebot der Caritas aufrechterhalten werden. Die Laudatoren fanden Worte, die so manches Mal zu Tränen rührten:
"Was für ein Geschenk, dass es Sie gibt.”, "Immer ein Lächeln auf den Lippen und ein gutes Wort für den Nächsten.”, "Nächstenliebe als konkret erfahrbare Wirklichkeit.”, "Mit welch einer sympathischen Bescheidenheit [...]”. So und mit vielen weiteren wertschätzenden Worten wurden die Geehrten beschrieben und vor unserem geistigen Auge entstehen Bilder, die uns fühlen lassen, wie wichtig diese Menschen für unsere Gesellschaft sind, sei es als Hausaufgabenhelfer*innen, Online-Berater*innen, Übersetzer*innen, Kinderbetreuer*innen oder in unseren Kälte- und Wärmestuben. Warum sie diese Arbeit so gerne tun? Sie erleben "ein uneingeschränktes Gefühl der Wertschätzung”. So ergeht es zumindest Yago Duppel, der sich im Jugendmigrationsdienst ehrenamtlich engagiert.
Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin war es uns besonders wichtig persönlich zu sprechen: Frau Elisabeth Ladewig, die heute im Seniorenwohnhaus des Seniorenzentrums St. Elisabeth in Velten lebt, hat uns ihre Geschichte erzählt. Frau Ladewig wurde am Ostersonntag 1938 geboren und ist an diesem Ostersonntag 84 Jahre alt geworden. Sie war bereits über viele Jahre an unterschiedlichen Stellen ehrenamtlich tätig. Nach einem ereignisreichen Berufsleben als Gemeindereferentin und den damit verbundenen zahlreichen Umzügen, kehrte Frau Ladewig schließlich nach Velten zurück und wurde sesshaft. Sich auch weiterhin ehrenamtlich in der örtlichen katholischen Kirchengemeinde einzubringen, war für sie eine Selbstverständlichkeit.
Dabei standen die Senioren für sie immer im Vordergrund. Diese Verbindung führte sie rasch in den Kontakt zum Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth, aus dem sich ein inzwischen über 20-jähriges ehrenamtliches Engagement entwickelte. Frau Ladewig engagiert sich im Besuchsdienst für die Bewohnerinnen und Bewohner, begleitet sie zu Ärzten und in Krankenhäuser, organisiert und begleitet Fahrten für die mobilen Bewohnerinnen und Bewohner, leitete eine Sitztanzgruppe und die Märchenstunde, organisiert und unterstützt bei Veranstaltungen und ist Lektor und Küsterin in der Kapelle des Seniorenzentrums. Sie übernimmt Empfangsdienste und war besonders in Corona-Zeiten für alle Mitarbeitenden eine große Stütze. Sie hilft bei der Gartenpflege, unterstützt bei christlichen Gesprächen mit Bewohner*innen und Angehörigen und vertritt die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner, kurzum: sie ist einfach nicht mehr wegzudenken. Auf die Frage hin, warum sie sich so hingebungsvoll und seit vielen Jahren uneigennützig für Ihre Mitmenschen einsetzt, erklärt sie uns: "Wenn mir der liebe Gott Gesundheit gegeben hat, muss ich das doch nutzen!”.
Die Laudatorinnen Leonie Schmale und Dagmar Quirin fanden bei der Verleihung des Ehrenzeichens die passenden Worte: "[...] Liebe Frau Ladewig [...] wir wissen, dass Sie lieber im Hintergrund wirken, als im Vordergrund zu stehen. [...] Sie leben "Caritas” täglich und machen damit das Leben im Seniorenzentrum für alle etwas bunter. [...] Beenden möchten wir diese Laudatio mit einem Zitat des belgischen Ordenspriesters Phil Bosmans: >> Jeder Mensch braucht von Zeit zu Zeit ein ehrlich anerkennendes Wort: Das hast du wirklich gut gemacht; wie gut, dass es dich gibt!<< [...].