St. Josefsheim - Caritas-Seniorenheim in Prenzlauer Berg muss geschlossen werden
Das Risiko für Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen im Falle eines Brandes kann der Träger trotz aller organisatorischen und technischen Maßnahmen nicht mehr länger tragen.
"Als Träger der Einrichtung bedauern wir diese Entscheidung sehr", betont Christoph Schulze, Geschäftsführer der Caritas Altenhilfe GGmbH. "Uns ist bewusst, dass die Schließung für unsere Bewohnerinnen und Bewohner sowie unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen tiefen Einschnitt mit sich bringen wird und sehen uns in einer besonderen Verantwortung, die notwendigen Schritte mit der größtmöglichen Unterstützung und Fürsorge für Bewohner und Mitarbeiter durchzuführen."
Nach der Beschlussempfehlung im Aufsichtsrat und der Beschlussfassung durch die Gesellschafterversammlung werden sowohl Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige und alle Mitarbeitenden der Einrichtung umgehend über die Schließung des St. Josefsheimes und deren Gründe informiert. Die Regionalleitung und das Leitungsteam des Hauses werden in den nächsten Wochen gemeinsam mit den Bewohnern und deren Angehörigen eine geeignete Einrichtung der Caritas Altenhilfe oder ein neues Zuhause in einem Heim eines anderen Trägers suchen. Die Organisation des Umzuges und die Umzugskosten werden von der Caritas Altenhilfe GGmbH übernommen. "Soweit wie möglich, werden wir allen Mitarbeitenden aus dem Seniorenheim St. Josefsheim in unseren anderen Häusern einen Arbeitsplatz anbieten", verspricht Christoph Schulze. "Wir hoffen, dass uns viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten bleiben."
Die Caritas Altenhilfe GGmbH hat die Trägerschaft für das Haus im Jahr 2011 von der Josefsheim GmbH übernommen. Die Einrichtung war zuvor baulich saniert an die CAH übergeben worden. Bei Reparaturarbeiten an den Decken fielen Brandschutzmängel auf. Sofort wurde durch die CAH eine Überprüfung des baulichen Zustandes eingeleitet. Ende 2017 wurde eine umfassende Sanierungsplanung beauftragt, welches im Ergebnis Mängel im baulichen Brandschutz der gesamten Einrichtung aufzeigte. Beispielsweise sind aufgrund des Denkmalschutzes und baulicher Besonderheiten diverse Zugänge zu Fluren und Treppenhäusern nicht brandschutztechnisch gesichert. Die moderne Brandmeldeanlage im Haus war bereits zur Feuerwehr aufgeschaltet. Mit zusätzlichen organisatorischen Brandschutzmaßnahmen wurde dafür gesorgt, dass im Brandfall entsprechend reagiert werden kann. Diese Übergangslösung ist jedoch für eine noch längere Dauer nicht tragbar.
Seit Kenntnis der Brandschutzmängel wurden trägerseitig verschiedene Wege geprüft, diese im laufenden Betrieb beziehungsweise im Teilbetrieb zu beseitigen. Eine Sanierung im laufenden Betrieb als auch durch temporäre Verlegung der Bewohnerinnen und Bewohner wäre mit großen Belastungen aller Beteiligten versehen und kann den alten und pflegebedürftigen Menschen auf Dauer nicht zugemutet werden. Die Dauer einer Sanierung wäre zudem aufgrund der Besonderheiten des Gebäudes nicht absehbar.
Die Behebung der Brandschutzmängel würde erhebliche Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro verursachen, für deren Refinanzierung, z. B. über die Anhebung des Investitionsentgeltes, keine Möglichkeit gefunden werden konnte.
Nach der Schließung soll es künftig eine caritativ-kirchliche Nutzung des Gebäudes und des Geländes in der Pappelallee 60 in Berlin-Prenzlauer Berg geben. Geplant ist der Bau einer stationären Altenhilfeeinrichtung, soziale Angebote für alle Generationen und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.
Das Mutterhaus der Ordensschwestern ist nicht von den Maßnahmen betroffen. Das gilt auch für die Kirche und das benachbarte Wohnhaus, wo der Projektladen Caridoo vom Caritasverband angesiedelt ist.
Kontakt zur Geschäftsführung:
Bärbel Arwe, Tel.: 0174 8887880